Serie(ll)

Bilder aus der Ausstellung "Serie(LL)" Bilderserien und Sequenzen. Gemeinschaftsausstellung mit Wilfried Rangette im Oktober 2012

In der Laudatio führte Frau Dr. Sabine Heilig zu meinem Beitrag aus:

Peter Binder fotografiert Naturerscheinungen ebenso wie Stadtansichten, Architektur ebenso wie Figürliches. Auch Stillleben sind dabei. Ausnahme ist die Serie „Stillleben über fremdes Geld“ (Money), die als kleine Hommage an den Malerfreund Alexander Wachtel zu verstehen ist.
Peter Binder fotografiert Daseinszustände. Es sind eher stille Motive: Einen Baum zu unterschiedlichen Jahreszeiten, die Wäsche auf der Leine von unterschiedlichen Standpunkten aus, die verschiedenen Energieträger (Kraftwerke, Solartechnik, Biogasanlage, Windkraft), Sandformationen, die Patina alter Fensterläden, schlafende Tiere, ganz realistisch, den Menschen in der „Zweisamkeit“ beim Spazierengehen, Armdrücken, Kochen oder Musizieren. Es sind Bilder, die wir vielleicht ganz genauso gesehen haben, deren magischen Moment wir aber nicht erfassen. Erst das Festhalten, Einfrieren dieser Situationen, die Auswahl eines Motivs mit den Mitteln der Fotografie macht das Bild einzigartig und besonders. In der Gegenüberstellung der jeweils vier Motive auf einer Tafel liegt zusätzlich die Chance, Formen und Strukturen zu vergleichen und sich über ihre Wirkung untereinander Gedanken zu machen.
Peter Binders Blick ist immer selektiv. Er schaut genau hin, komponiert, dirigiert seinen Standpunkt an die ideale Stelle. Das Abbild erhält durch seine Auswahl eine eigene Präsenz. Es ist mehr als die bloße Wiedergabe der Wirklichkeit und wird durch die Eingriffe des Fotografen zur Kunstform erhoben.